Abschlusstabelle der Landesliga


24.05.2003

Meisterschaftsdrama mit Happy-End

Samstag der 24. Mai 2003. Ein Tag, den wohl niemand so schnell vergessen wird.

Hat man sich im Vorfeld „lediglich“ darüber Gedanken gemacht, dass die Begegnung gegen Georgsmarienhütte ein hartes Stück Arbeit werden könnte, so wurde den Verantwortlichen schnell klar, dass der Weg zum Meistertitel nicht nur über das 90minütige Fußballspiel führt, sondern auch über einige andere Dinge.

Aufgrund des Dauerregens konnte der Hauptplatz nur für ein Spiel benutzt werden - über den Nebenplatz sprechen wir lieber erst gar nicht.

Nun ist aber der Samstag traditionellerweise der Jugendspieltag, d.h. die A-Jugend, die Heimrecht hatte, musste den Vorzug bekommen.

Das sah also gar nicht gut aus für die Landesliga-Truppe, die doch endlich die Entscheidung herbeiführen wollte. Juristisch hätte man das Spiel der A-Jugend nicht absagen dürfen ohne auch das Spiel der 1. Herren mit abzusagen.

Was nun? Die Lösung des Problems lag nah, nämlich die Vereine aus der unmittelbaren Umgebung anzurufen und um Hilfe zu bitten. Leider blieb dieser Versuch erfolglos. Als letzte Lösung wurde dann beschlossen, den Bundeswehr-Platz herzurichten, sodass beide Spiele stattfinden konnten. Die erste Hürde war somit genommen.

Aber das sollte noch lange nicht alles sein. Am Mittag fanden die Jägermeisterschaften auf dem Germania-Gelände statt, was dem Rasen mehr zugesetzt hat als erwartet.

Nun hieß es abwarten bis das Schiedsrichtergespann kam und den Platz begutachtete. Nach dem ersten Eindruck wirkten die nicht gerade so als ob sie das Spiel bedenkenlos anpfeifen würden. Als wir auch noch erfuhren, dass Georgsmarienhütte in einen Stau geraten ist, kam schon eine Vorstufe von Unruhe auf. Alles war vorbereitet, die Präsentkörbe für die Verabschiedungen, die Stände fürs Freibier, sogar das notwendige Zubehör für die mögliche Aufstiegsparty wurde Stunden vor Spielbeginn in Kartons ins Clubheim verfrachtet.

Zur großen Erleichterung konnte aber auch dieses Problem schadlos überstanden werden, da der Schiri ein weiches Herz hatte und die Gäste letztlich doch bis zur Germania-Anlage vordringen konnten.

Nach 15minütiger Verspätung durfte es dann endlich losgehen mit den letzten 90 Minuten dieser Saison. Und wie es losging. Das allseits herbeigewünschte Tor ließ nur wenige Minuten auf sich warten; der agile Dimitri Porsch besorgte die frenetisch bejubelte 1:0-Führung. Mitten in die Freudengesänge der Fans schoss Georgsmarienhütte allerdings den 1:1-Ausgleichstreffer durch Cairo. Dabei sollte es nicht bleiben, noch vor der Pause fingen sich die aufopferungsvoll kämpfenden Germanen sogar das 1:2 durch einen Konter. Torschütze für die Gäste war Klatschner. Sollte es das schon wieder gewesen sein mit den Aufstiegträumen?

NEIN!

Getragen von über 500 Fans wurde nun wirklich - wie in der Presse angekündigt - Gras gefressen. In der 68. Minute wurde der Angriffselan dann belohnt, Chris Janssen nutze seine Chance und glich aus. Wie sehr Fußball Kopfsache ist, merkte man in der Folgezeit. Das Tor hat anscheinend sämtliche Blockaden gelöst. Der Tabellenführer untermauerte nun spielerisch als auch kämpferisch eindrucksvoll die Titelambitionen.

Aber das 2:2 würde aller Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen für das gesteckte Ziel. Es musste unbedingt ein weiteres Tor her. Und urplötzlich war sie da die Chance zur Führung: Der Schiri pfiff Elfmeter für Germania. Wer würde stark genug sein diesem Druck stand zu halten; ein Schuss könnte nun die gesamte Saison entscheiden! Viele Fans mochten gar nicht hinschauen. Dann war es aber Freddy Ganga der anlief, Maß nahm und…

…den Ball im Tor zum 3:2 versenkte! Nun war der Aufstieg zum greifen nah. Es wäre ein absolut geniales Fußballmärchen, wenn der Spielstand so bliebe. Diesen Gedanken hatte auch Heino Müller, der die Fans animierte noch mal alles zu geben, die Mannschaft quasi zum Sieg zu schreien.

Und…, es hat gereicht, der Schiri pfiff ab, das Spiel war aus.

Nun brachen alle Dämme: Einige rannten sofort aufs Spielfeld um ihren Emotionen freien Lauf zu lassen, andere blieben hinter Bande und skandierten alles, was ihnen zum Thema Germania und Aufstieg gerade einfiel. Mitten im Getümmel, begleitet durch „We are the Champions“ und die Germania-Hymne, gab es ausgelassene Freudentänze aber auch Tränen der Erleichterung.

Wer diese Szenen gesehen hat, der wird sie so schnell nicht wieder vergessen…